Institut für Rechtsmedizin
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Preis der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK) 2010 geht an eine Studie aus der Rechtsmedizin München

Mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK) wird alljährlich eine herausragende Forschungsarbeit aus dem Fachgebiet Kriminalistik geehrt. Der erste Preis für die Arbeiten aus 2010 wurde an eine am Institut für Rechtsmedizin angefertigte Studie vergeben und im Rahmen der Jahrestagung der DGfK im April 2011 überreicht.

17.05.2011

Den ersten Preis erhielt die am Institut für Rechtsmedizin angefertigte Studie mit dem Titel Visualisierung von biologischem Spurenmaterial mit Hilfe von 5-Methylthioninhydrin (5-MTN) für forensische DNA-Typisierungen.

Aufgrund der enorm gesteigerten Sensitivität der Untersuchungsmethoden, durch die Einführung der PCR und die Verwendung von STRs, ergaben sich zahlreiche positive, aber auch negative Konsequenzen für die forensische DNA-Analytik. Ein großer Vorteil ist die Erschließung neuer Spurenarten, darunter seien als wichtigste die Hautabriebspuren genannt. Viele dieser Spuren sind allerdings weder mit dem bloßen Auge (Abb. 1) noch bei Verwendung einer Lupe zu erkennen. Selbst mit Hilfe einer forensischen Lichtquelle kann ein großer Teil des latenten biologischen Spurenmaterials nicht sichtbar gemacht werden (Abb. 2). In solchen Fällen werden Areale, in denen Ausgangsmaterial für DNA-Typisierungen vermutet wird, großflächig abgerieben oder mit Klebefolie abgetastet. Bei dieser ungerichteten Sicherung besteht naturgemäß immer die Gefahr das Spurenmaterial nicht, bzw. nicht vollständig abzunehmen. Darüber hinaus werden häufig schwierig zu interpretierende Mischspuren erhalten. Es besteht folglich der Wunsch, biologisches Spurenmaterial möglichst gezielt und kontrolliert weiteren Analysen zuführen zu können.

In der ausgezeichneten Studie wurde die Eignung eines Ninhydrinderivats, des 5-Methylthioninhydrins (5-MTN), zur Visualisierung möglicher Ausgangsmaterialien für forensische STR-Typisierungen untersucht (Abb. 3). Anhand von Versuchsreihen, inszenierten und authentischen Fallbeispielen wurde die Färbemethode auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis getestet, wobei gezeigt werden konnte, dass eine problemlose Eingliederung des Verfahrens in die Routinearbeit am Institut für Rechtsmedizin in München möglich ist und eine nützliche Ergänzung zu den aktuellen Methoden geschaffen wurde.

Abbildungen

Abb. 3: Schläge auf Baumwollstoff bei 550 nm (Filter rot) nach Behandlung mit 5-MTN und Zinkchlorid. Der Hautabrieb ist deutlich erkennbar und die Spur kann kontrolliert gesichert und z. B. einer DNA-Analyse zugeführt werden.</p>

Es wurden zwei Faustschläge auf einen Baumwollstoff geführt. Ein Schlag senkrecht, stempelartig, ein Schlag schräg, nur leicht gestreift.


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