Institut für Rechtsmedizin
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Geschichte

Ordinarien

NameJahre
Max Richter 1909 - 1914
Hermann Merkel 1914 - 1945
Wolfgang Laves 1946 - 1969
Wolfgang Spann 1969 - 1989
Wolfgang Eisenmenger 1989 - 2009
Matthias Graw seit 2009

Das Insitut für Rechtsmedizin in München

Prof. Max Richter 1909 – 1914

Prof. Max Richter 1909 – 1914

Hält man sich strikt an den Begriff eines Institut in München, so beginnt dessen Geschichte erst 1909, als der Wunschkandidat für das Extraordinariat der Gerichtlichen Medizin, Prof. Max Richter aus Wien, den Lehrstuhl nur unter der Bedingung übernimmt, dass dafür ein eigenes Institut eingerichtet wird.

Geheimrat Prof. Dr. Messerer hielt seit 1872 Vorlesungen auf dem Gebiet der Gerichtlichen Medizin. Ursprünglich war er als Privatdozent in der Chirurgie tätig. Er schuf in seiner Tätigkeit als Prof. für Gerichtliche Medizin den Grundstock für die umfangreiche Sammlung des späteren Gerichtlich-medizinischen Instituts. Messerer wird 1887 Landgerichtsarzt in München und im SS 1891 zum außerordentlichen Professor für Gerichtliche Medizin ernannt.

Seine Vorlesung über Medizinalverwaltung und Medizinalpolizei hält er bis zum Wintersemester 1932/33. Nachfolger Messerers wird der Landgerichtsarzt Moritz Hoffmann.

Die Anforderungen, die das königlich-bayerische Staatsministerium des Inneren und die Medizinische Fakultät bezüglich der Nachfolge Prof. Hoffmanns stellten, sind letzten Endes der Anlass für die Gründung des Instituts für Rechtsmedizin der Universität München. Das Staatsministerium legte besonderen Wert auf die Befähigung zur Übernahme der landgerichtsärztlichen Aufgaben, während die Vertreter der Fakultät die Berufung einer wissenschaftlich hervorragenden Kraft in die Diskussion einbrachten. An erster Stelle wurde der am 10.1.1867 in Prag geborene Prof. Max Richter aus Wien vorgeschlagen. Durch seine langjährige Tätigkeit am großen Wiener Institut sah man die Voraussetzung für eine gründliche praktische Ausbildung auf dem Gebiet der Gerichtlichen Medizin gegeben. Prof. Richter, der 1909 erstmals eigene Räume in der „alten Anatomie“ erhielt, trat 1914 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand, da seine Berufungszusagen nicht erfüllt worden waren.nach oben

Prof. Hermann Merkel 1914 – 1945

Prof. Hermann Merkel 1914 – 1945

Die Nachfolge von Prof. Richter trat am 1.5.1914 Prof. Hermann Merkel an. Hermann Merkel, am 7.6.1873 in Nürnberg geboren, habilitierte sich im Januar 1903 in Erlangen als Dozent für Pathologische Anatomie und Gerichtliche Medizin. Der erste Weltkrieg unterbricht die Entwicklung des Institutes, da Prof. Merkel im Sommer 1914 als Stabsarzt zum Militärdienst einrücken muss. Insbesondere durch die zunehmenden Obduktionszahlen, welche von ca. 130 im Jahr 1920 auf ca. 450 im Jahr 1928 ansteigen, ergibt sich ein immer größer werdender Platzmangel im Institut. Als die Münchner Tagespresse ein Unglück im Münchner Zentralbahnhof 1928 zum Anlass nimmt, über die mehr als beengten Zustände im Gerichtlich-medizinischen Institut zu berichten, v.a. was die Leichenräume betrifft, bewilligt der Bayer. Landtag 60 000 Reichsmark für den Ausbau des Institutes.

Die Bauarbeiten werden im Jahr 1929 begonnen. Dabei werden mehr Arbeitsräume eingerichtet, die Sammlungsräume erweitert, der große Hörsaal ausgebaut, sowie die Leichenräume besser ausgestaltet. Die Einweihung des umgebauten Institutes findet am 2.11.1930 statt.

Am 11. Juni 1944 wird das Institut durch einen Bombenangriff schwer beschädigt und brennt aus. Zusammen mit Institutsangehörigen und Studenten gelingt es dem Oberarzt Prof. Holzer, den größten Teil der gerichtsmedizinischen Sammlung, der Bibliothek, des Archivs und der Gerichtsakten zu retten. Es gelingt zunächst, bei Prof. v. Clara in der Anatomischen Anstalt Räume zu beziehen später, nach Bombardierung der Anatomie, in der Pathologie.

Prof. Wolfgang Laves 1946 – 1969

Prof. Wolfgang Laves 1946 – 1969

Nach dem Krieg wird der Lehrbetrieb im SS 1946 wieder aufgenommen. Prof. Merkel, der nach seiner Emeritierung das Institut kommissarisch geleitet hatte wird von der Militärverwaltung seines Dienstes enthoben. Sein Nachfolger wird der 1899 in Berlin geb. Prof. Wolfgang Laves. Er war zuvor seit 1934 Extraordinarius für Gerichtliche Medizin in Graz, wurde aber nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich 1938 aus „rassischen“ Gründen entlassen. Die Vorlesung findet zunächst im Pathologischen Institut statt. Nach Abschluss der Baumaßnahmen bzw. Reparaturen im Jahr 1947 erhält die Gerichtliche Medizin eine behelfsmäßige Unterkunft im Nordteil des Pathologischen Instituts.  

Prof. Wolfgang Spann 1969 – 1989

Prof. Wolfgang Spann 1969 – 1989

Ende 1969 erfolgt seine Ablösung durch Prof. Dr. Wolfgang Spann, seit 1966 Ordinarius in Freiburg, der sich unter Prof. Laves habilitiert hatte, er übernimmt das Institut mit drei Assistentenstellen, was zunächst kaum für einen geregelten Betrieb ausreicht. Prof. Spann, der 19 Jahre ununterbrochen Dekan der Medizinischen Fakultät war, sorgt auch für eine bessere räumliche Unterbringung. Das Institut wächst in den Folgejahren stetig mit seinen zunehmenden Aufgaben gleichzeitig mit der Lehre für die LMU vertritt Prof.Spann auch das Fach an der TU.

Prof. Wolfgang Eisenmenger 1989 – 2009

Prof. Wolfgang Eisenmenger 1989 – 2009

Ende 1989 tritt Prof. W. Eisenmenger, der sich 1977 bei Prof. Spann habilitiert hatte, die Nachfolge seines Lehrers an. Zuvor hatte er einen Ruf nach Freiburg/Brsg. abgelehnt und stand an der Uni Zürich primo loco auf der Berufungsliste. Eisenmenger übernahm von seinem Amtsvorgänger die privaten Angestellten, die dieser zur Erfüllung der Gutachtensaufträge aus den Institutseinahmen finanziert hatte und baute den Personalbereich weiter aus so dass, 2003 am Institut 17 Ärzte, 4 Toxikologen, 2 Biologen arbeiten und die Abteilung für Biomechanik hat 5 akademische Mitarbeiter.

Sowohl Eisenmenger wie sein Amtsvorgänger Spann waren in zahlreichen Gremien der Uni und der med. Fakultät aktiv, so z.B. im Senat und der Klinikumsdirektion und Übernahmen mehrfach die Präsidendentschaft wiss. Fachgesellschaften. 

Durch den Umzug des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie ergab sich nach über 60 Jahren die Möglichkeit auf eigene, dem Platzbedarf angemessenere Räume in der Nußbaumstraße im Bereich der Innenstadtkliniken.

Nach mehrjähriger Planung und darauf folgendem Umbau befindet die Rechtsmedizin seit Juli 2007 in der Nußbaumstraße. 

Prof. Matthias Graw Vorstand seit 2009

 Prof. Matthias Graw Vorstand seit 2009


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