Institut für Rechtsmedizin
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Rechtsmedizinisches Seminar

Für unser Rechtsmedizinisches Seminar ist das aktuelle Programm für das Wintersimester 2018/19 erschienen. Beispielsweise hat das Seminar am 09.01.2019 das Thema „Molekulargenetische Altersschätzung“.

14.11.2018

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Ist der unbekannte Verursacher einer DNA-Spur 20 oder 40 Jahre alt? Ist ein Flüchtling 16, 18, oder vielleicht doch 21 Jahre alt?


Röntgen unterschiedlicher Körperpartien oder eine computertomographische Aufnahme des Schlüsselbeins – dies sind bekannte Methoden, die in der Rechtsmedizin angewendet werden, um das biologische Alter eines Individuums zu schätzen. Gerade in den vergangenen Jahren, in denen die forensische Altersschätzung aufgrund der Flüchtlingswelle an enormer Bedeutung gewonnen hat, liefern diese Methoden allerdings auch einigen Diskussionsstoff, da sie ein Eingriff „in die körperliche Unversehrtheit eines Menschen“ sind. Eine alternative, nicht invasive Methode könnte die molekulargenetische Altersschätzung anhand von Mundschleimhautproben darstellen.


Bei dieser Methode wird der Methylierungsstatus spezifischer Stellen der DNA untersucht, die eine altersabhängige Veränderung dieser Methylierung aufweisen. DNA-Methylierung ist eine chemische Modifizierung der DNA, die sich im Laufe des Lebens durch Umwelteinflüsse verändern kann. Vorangegangene Studien charakterisierten bislang zahlreiche Stellen der DNA, die eine altersabhängige Methylierung aufweisen, von anderen Umweltfaktoren jedoch unbeeinflusst bleiben.


Der Vortrag umfasst die Ergebnisse einer Studie mit insgesamt 95 untersuchten Mundschleimhautproben von Probanden im Alter zwischen 20 und 70 Jahren. Anhand dieser Proben wurde der Methylierungsstatus von 88 Stellen der DNA analysiert. Die Stellen mit den besten Korrelationen zwischen Alter und DNA-Methylierungsstatus wurden in ein Modell aufgenommen, mit dem das biologische Alter eines Individuums annähernd vorhergesagt werden soll. Es wird zum einen das Vorhersagemodell präsentiert, zum anderen soll aber auch auf die Schwierigkeiten und Gefahren, die diese Methode der molekulargenetischen Altersschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt bietet, eingegangen werden.




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