Start der Online-Fortbildung zum Kinderschutz für Ärztinnen und Ärzte am 18.10.2019
Neuer wesentlicher Baustein des Gesamtkonzepts Kinderschutz in Bayern ist das Online-Fortbildungsprogramm „Kinderschutz Online“, das mit einer Pressekonferenz am 18.10.2019 im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales durch Frau Ministerin Schreyer gestartet wurde.
21.10.2019
Der Kinderschutz in Bayern ist ein wesentlicher Bestandteil zur Schaffung von Handlungssicherheit bei der Beurteilung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. In diesem Zusammenhang wird die Bayerische Kinderschutzambulanz seit 2011 vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen des Gesamtkonzepts Kinderschutz in Bayern als landesweites Kompetenzzentrum gefördert. Gemeinsam mit dem Familienministerium wurde der Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – Erkennen und Handeln“ erarbeitet, der auch online abrufbar ist.
Das Kompetenzzentrum Bayerische Kinderschutzambulanz bietet allen Ärztinnen und Ärzten, Mitarbeitern der Jugendämter und Betroffenen bzw. Personensorgeberechtigten Unterstützung an. Insbesondere wenden sich Ärztinnen und Ärzte an uns mit der Bitte, Verletzungen mitzubeurteilen und bei der Frage, in welchem Bereich der Kindeswohlgefährdung wir uns befinden, zu unterstützen. Die Unsicherheiten bei der Beurteilung, ob gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, zeigen, dass weitere Fortbildungen und Unterstützungsmöglichkeiten angeboten werden müssen.
Damit tatsächlich alle Ärztinnen und Ärzte erreicht werden können, vor allem auch im niedergelassenen Bereich, wurde die von der BLÄK zertifizierte und vom Familienministerium initiierte, finanzierte und unterstützte Kinderschutz-Online-Fortbildung als weiterer Meilenstein im Rahmen des Bayerischen Gesamtkonzeptes zum Kinderschutz projektiert.
Um möglichst allen Sparten in der Medizin, die zum Thema Kindeswohlgefährdung wichtig sind, ein geeignetes Handwerkzeug zu bieten, wurden folgende Module zusammengestellt:
- Modul Körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
- Modul sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
- Modul seelische Gewalt
- Modul Kinder psychisch kranker Eltern
- Modul Gesprächsführung
- Module Vernachlässigung sowie Frühkindliche Regulationsstörungen
- Module Fallmanagement in der Praxis und Klinik
In diesen Modulen wird Ärztinnen und Ärzten nicht nur theoretisches Wissen nahegelegt, sondern auch anhand von praktischen Beispielen und Bildern Handlungssicherheit gegeben, entsprechend einem Ampelsystem, um eine mögliche Kindeswohlgefährdung von einem festgestellten Unterstützungsbedarf differenzieren und die dementsprechenden, auch gesetzlich vorgeschriebenen Schritte einleiten zu können. Um Handlungssicherheit und Einheitlichkeit auf der Grundlage der Empfehlungen auf Landesebene sicherzustellen, sind jedem Modul kurze Ausführungen zu den Rahmenbedingungen interdisziplinärer Zusammenarbeit vorangestellt.
