Institut für Rechtsmedizin
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6. Blutspuren Basisworkshop der DGRM

In der Woche vom 12. bis 16. November 2012 fand in München der 6. Basis-Workshop der AG Blutspurenmuster-Analyse der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin statt.

10.12.2012

Unter Blutspurenmuster-Verteilungsanalyse wird Studium von Formen und Verteilung von Blutanhaftungen verstanden; das Ziel ist Vorgänge zu rekonstruieren, die zu ihrer Entstehung geführt haben. Durch die Einbeziaufgeset_chuss-04_videoehung von Verletzungs- und Obduktionsbefunden sowie Täter- und ggf. Opfer- bzw. Zeugeneinlassungen und einer genauen Tatortanalyse einschließlich molekulargenetischer Untersuchungen stellt sie ein wesentliches Element der rechtsmedizinischen Tatrekonstruktion dar.

Die ersten Schritte in Richtung Interpretation von Blutspuren am Tatort wurden am Ende des neunzehnten Jahrhunderts unternommen, in höherem Maße durchgesetzt hat sich die Blutspuren-Verteilungsanalyse aber erst in den letzten Jahrzehnten (das erste Gutachten vor Gericht wurde 1955 in den USA erstattet). 1983 wurde die IABPA (International Association of Bloodstain Pattern Analysts) gegründet und mittlerweile agieren Experten aus den Reihen der Kriminalisten, aber auch Naturwissenschaftler und Mediziner in vielen Ländern nicht nur in Amerika und Europa.

Die Veranstaltblutspritzerer dieses Workshops beschäftigen sich selbst seit den 1990er Jahren mit dieser Thematik, in der Theorie, jedoch hauptsächlich in der täglichen forensischen Praxis. Dies hat zu einer Betonung der rechtsmedizinischen Tatortarbeit geführt und wurde insgesamt sowohl von den polizeilichen Ermittlungsbehörden als auch von den Gerichten sehr positiv aufgenommen, nicht zuletzt, weil dadurch immer wieder wesentliche Aspekte in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren eingebracht werden konnten. Durch entsprechende Anregung kam es schließlich auch zur Gründung der Arbeitsgruppe zur Blutspurenmuster-Verteilungsanalyse innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin 2005.

Der Workshop orientiert sich in seinem Programm im Wesentlichen an den Vorgaben (Course Requirements) der International Association of Bloodstain Pattern Analysts. Der Workshop soll in erster Linie als luminolspurBasis für die praktische Tatortarbeit dienen. Aus diesem Grund werden praktische Übungen zeitlich großzügig dotiert, umrahmt von Vorträgen zu den entsprechenden theoretischen Grundlagen. An erster Stelle wird die Eigene Erfahrung mit der Vielfalt der Formen von Blutspuren und der sie determinierenden Faktoren gefördert. Keinesfalls handelt es sich um eine Schulung, die 'fertige Experten' produziert – vielmehr ist es als einer der ersten Schritte für diejenigen zu verstehen, die Interesse an der Arbeit eines Blutspurenanalysten haben.

Aufgrund großer Nachfrage wird in Kürze der nächste Workshop geplant. Details hierzu werden rechtszeitig bekannt gegeben.

Doc. Mgr. J. Adamec, Ph.D., Dr. M. Schulz, PD Dr. Peschel, Dr. Kaiser, Rechtsmedizin München

Prof. Dr. Rothschild, Rechtsmedizin Köln


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