Institut für Rechtsmedizin
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Rechtsmedizinisches Seminar

Neues Programm zum Winterersemester 2013/14. Für unser Rechtsmedizinisches Seminar ist das aktuelle Programm für das Winterersemester 2013/14 erschienen. Beispielsweise hat das Seminar am 13.11.2013 das Thema " Thums-User-Community – Projektbeschreibung aus der Biomechanik FE-Mensch-Modelle".

17.10.2013

 Das vollständige Programm finden Sie hier.   

Computer-gestützte Menschmodelle besitzen ein großes Potential zur Verletzungsbewertung und Unfallrekonstruktion. Je nach mechanischem Ansatz werden zwei verschiedene Modelltypen unterschieden. Modelle auf Basis der Mehrkörper-Simulation (MBS) wie beispielsweise Madymo stellen den menschlichen Körper durch eine Reihe nicht deformierbarer starrer Körper dar, die durch kinematische Gelenke miteinander verbunden sind. Sie ermöglichen eine schnelle Abschätzung der Bewegung des ganzen Körpers, können jedoch keine anatomischen Gewebe und daher keine Verletzungen darstellen.

thums_pedestrian_occupantAn diesem Defizit setzt der zweite Modelltyp, nämlich die numerischen Menschmodelle, an. Hier werden auf Basis anatomischer Daten reale Gewebe durch ein diskretes numerisches Modell aus einzelnen Elementen (1D-, 2D- und 3D-Elemente) detailliert dargestellt. Diesen Elementen werden in Versuchen ermittelte Materialeigenschaften (z.B. Elastizitätsmodul, Querkontraktionszahl, Fließspannung) zugewiesen. Auf diese Weise können Spannungsverläufe und Deformationen, die bei einem Anprall an den unterschiedlichen Körperregionen auftreten, differenziert analysiert und tatsächliche Verletzungen wie Frakturen simuliert werden.

thums_internal_organsKommerzielle numerische Menschmodelle wie das Total Human Model for Safety (THUMS) besitzen ein hohes Potenzial zur Verletzungssimulation und werden daher sowohl in der Unfallforschung als auch der Automobilindustrie zur Bewertung des Crashverhaltens von Fahrzeugen eingesetzt. Neben Dummies werden sie besonders zur Evaluation von passiven Rückhaltesystemen wie Sitzgurten und Airbags eingesetzt. Dabei bilden sie nicht nur die Kinematik des menschlichen Insassen äußerst realitätsgenau ab, auch Spannungsverläufe, Deformationen, Muskelaktivität und Verletzungen können mit ihnen simuliert werden.

THUMS User Community ist ein Projekt der LMU in Kooperation mit Adam Opel AG, AUDI AG, Autoliv, BMW AG, Daimler AG, Dr. Ing. h.c.F. Porsche AG, Toyota Motor Corporation und Volkswagen AG. Ziel dieses Projekts ist es, numerische Menschmodelle als Werkzeug in der passiven Fahrsicherheit zu etablieren.

 

Abb.: 1 Impact_with_airbag.jpg : „Mehrkörpersimulation mit Airbag ©LSTC”

Abb.: 2 THUMS_pedestrian_occupant.jpg: “THUMS als Fußgänger- und Insassenmodell ©JSOL Corporation”

Abb.: 3 THUMS_internal_organs.jpg: “THUMS ©JSOL Corporation


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