Institut für Rechtsmedizin
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Posterpreis für Arbeitsgruppe aus dem Institut für Rechtsmedizin München

Die Arbeitsgruppe wurde im Rahmen der 95.Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin (DGRM) in Heidelberg mit dem Posterpreis in der Rubrik "Forensische Pathologie, Anthropologie und Bildgebung" ausgezeichnet.

15.09.2016

Das Thema der Arbeit lautet: "Sektionen von Asylbewerbern 2014 bis 2015- Todesursachen und Begleiterkrankungen".
Erstmalig kann ein fachlicher Überblick über Sektionen bei Asylbewerbern, über deren Todesursachen und bestehende Begleiterkrankungen gegeben werden. Die Indikationen zur Sektion dieser Gruppe unterscheiden sich grundsätzlich nicht von der einheimischen Bevölkerung.
Auffallend war das niedrige Durchschnittsalter der Verstorbenen, zahlenmäßig führende Todesursache bei dieser kleinen Untersuchung war das Ertrinken von Nichtschwimmern während des Sommers. Die durchgeführten toxikologischen Untersuchungen erbrachten in vier Fällen relevante Zusatzinformationen zum Sektionsbefund, durch die histologischen Untersuchungen konnte der makromorphologisch geäußerte Verdacht auf eine infektiöse Lungentuberkulose nicht bestätigt werden. Anhand der serologischen Untersuchungen konnte keine blutübertragbare Viruserkrankung festgestellt werden. Bei keinem der obduzierten Asylbewerber bestand somit eine für Dritte ansteckende Erkrankung, Askariden können nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Trotz jungen Alters bestanden bei über der Hälfte der Fälle innere Erkrankungen, welche in zwei Fällen todesursächlich waren. Zusammenfassend konnten wir keine Gefährdung des Personals im Sektionssaal über das bestehende Grundrisiko hinaus feststellen, wegen der im Vergleich zur hiesigen Bevölkerung erhöhten Tuberkuloseprävalenz ist im Sektionssaal konsequent ein angepasstes Hygienemanagement umzusetzen.


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