Institut für Rechtsmedizin
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57. Biomechanisches Kolloquium

Verkehrssicherheitsforschung in Industrie- und Entwicklungsländern - Was können Europa und Asien voneinander lernen?

14.04.2011 um 17:15 Uhr

Ort

Großer Hörsaal der Pharmakologie, Walther-Straub-Hörsaal, Nußbaumstr. 26 - Eingang Schillerstraße – 80336 München

Referent

Dr. Uli Schmucker (Projektleiter Unfallforschung Greifswald, Leiter Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Arzt Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Unfall- und Wiederherstellungschirurgie)

Thema

20110414_57_bmkZirka 90% der Verkehrsunfalltoten weltweit versterben in Schwellen- und Entwicklungsländern! Die Benennung der "Decade of Action for Road Safety 2011-2020" durch WHO und UNO bedingt eine politische Priorisierung des globalen Themas Verkehrssicherheit. Schwerpunktmäßig adressieren solche Programme die Schwellen- und Entwicklungsländer. In Anbetracht des regionalspezifischen modal splits sowie demographischer, sozioökonomischer und soziokultureller Unterschiede ist es verständlich, dass sich auch Strategien zur Vermeidung von Unfällen und Verletzungen erheblich unterschieden. Etablierte Technologien (z.B. Fahrzeugsicherheit) und Strukturen (z.B. Rettungswesen) aus Industrieländern versprechen auch in ressourcen-armen Regionen einen hohen Nutzen, müssen aber adaptiert und durch de-novo-Entwicklungen ergänzt werden. Umgekehrt hat sich die Forschung in Entwicklungsländern auf Zukunftsfelder fokussiert, die auch für Deutschland eminent bedeutsam sind (z.B. Großstadtfahrzeuge, Mobilitätsplanung). Zudem wurden in Entwicklungsländern methodologische Ansätze entwickelt, von denen die deutsche Unfallforschung profitieren kann. Dies gilt beispielsweise für die Bestimmung der Dunkelziffer von Unfällen und Verletzten.

Der Referent verfügt über first-hand-experience aus Indien, China und Vietnam. Er ist Leiter der Unfallforschung Greifswald (www.unfallforschung-greifswald.de), Leiter der Sektion Prävention innerhalb der Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und Sprecher der Deutsch-Indischen Initiative "thinkAUTO - für sichere und nachhaltige Mobilität". Im Vortrag werden der status quo und die Perspektiven der interdisziplinären Unfall- und Verkehrssicherheitsforschung am Beispiel asiatischer Entwicklungsländer beschrieben. Darauf aufbauend werden die Chancen und Grenzen des Wissens- und Technologietransfers zwischen ressourcen-armen und -reichen Regionen diskutiert.

Zusätliche Informationen

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Im Anschluss an das Kolloquium findet eine wissenschaftliche Nachbesprechung im Paulaner Bräuhaus, Kapuzinerplatz 5, 80337 München, statt.


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