Institut für Rechtsmedizin
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Medizin

Die Ludwig-Maximilians-Universität München bietet für Studenten der Fachrichtung Medizin das MeCuM Portal an.

Studenten finden im MeCuM Portal Informationen wie beispielweise:

  • Informationen zum Ablauf des Studiums
  • Stundenpläne
  • Vorlesungsunterlagen
  • Scripte
  • Aufgaben
  • Prüfungsankündigungen
  • Prüfungsergebnisse
  • etc.

Alle Vorlesungen und Seminare finden im kommenden Sommersemester 2022 wieder in Präsenz statt!
Weitere Informationen, Hygienevorschriften, Kurseinteilungen etc. finden Sie auf Moodle und dem Campus Portal der LMU.

Spezielle Informationen der Rechtsmedizin

Im Zuge des Medizin-Studiums müssen Sie das scheinpflichtige Fach Rechtsmedizin im Modul 4 absolvieren. Dieses beinhaltet die Pflichtveranstaltungen Vorlesung, Seminar und Praktikum.

Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich möglichst per Email an Sekretariat.Rechtsmedizin@med.uni-muenchen.de oder in dringenden Fällen telefonisch unter 089/218073001.

Alle Veranstaltungen finden im Institut für Rechtsmedizin bzw. im angrenzenden Walther-Straub-Hörsaal statt. Termine, Einteilungen und Abläufe entnehmen Sie bitte dem MeCuM Portal.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorlesung

2. Seminar

3. Praktikum

4. Prüfung

5. Wahlfach

6. Pflichtwahlseminar

1. Vorlesung

Die Vorlesung findet im Walter-Straub-Hörsaal von 10 Uhr bis 13 Uhr statt. Die Gruppeneinteilung erfahren Sie im MeCuM Portal.

Themen

  • Thanatologie, Epidemiologie
  • Kindsmisshandlung
  • Stumpfe Gewalt
  • Scharfe Gewalt
  • Schuss
  • Ersticken
  • Thermische Gewalt: Hitze, Kälte, Strom
  • Verkehrsmedizin
  • Arztrecht, Kausalitätnach oben

2. Seminar

Die Inhalte der Seminare ergänzen die Vorlesung. Wir bieten folgende sieben Seminare an, die jeweils am Mittwoch von 8 bis 9.30 Uhr stattfinden (Kursraumeinteilung entnehmen Sie  bitte dem MeCum-Portal):

2.1 Biomechanik (2-stündig)

Im Seminar "Biomechanik" werden physikalische Grundlagen erläutert, die bei der Entstehung von Verletzungen eine wesentliche Rolle spielen. Verschiedene Verletzungsmechanismen beim Einwirken stumpfer Gewalt werden behandelt. Der Schwerpunkt des Seminars ist dabei das Darstellen der Zusammenhänge zwischen physikalischen Größen, die die Gewalteinwirkung beschreiben, und dem Auftreten einer Verletzung. Darüber hinaus wird das Vorgehen zur Klassifizierung bzw. Kodierung von Verletzungen vorgestellt. Es wird diskutiert, warum eine Verletzung als Spur zu verstehen ist und welche Bedeutung ihre Dokumentation im Rechtsstreit erlangen kann.

Lernthemen des Seminars

  • Anwendung der Newtonschen Axiome in der Betrachtung der Verletzungsentstehung
  • Beschreibung von Verletzungsmechanismen bei stumpfer Gewalteinwirkung
  • Klassifizierung und Kodierung von Verletzungen
  • Verletzungen als Spuren verstehen
  • Bedeutung der Anamnese im Rechtsstreit bzgl. Verletzungsursachen

2.2 Forensische Molekularbiologie (DNA) (1-stündig)

Im Seminar "DNA-Analyse" werden die wichtigsten Schritte der modernen forensischen Molekularbiologie, angefangen von der Spurensicherung bis hin zur Erstellung eines Identifizierungsmusters und abschließenden Bewertung im Gutachten behandelt. Veranschaulicht wird der Inhalt anhand eines Fallbeispiels. Abschließend werden die Grundlagen und die rechtlichen Aspekte der Abstammungsbegutachtung vorgestellt.

Lernthemen des Seminars

  • Eignung verschiedener Körpersekrete, Körperflüssigkeiten, Organe bzw. Gewebe für eine forensische DNA-Analyse
  • Spurenvoruntersuchungen auf Blut, Ejakulat und Speichel
  • Grundlagen der modernen forensischen Molekularbiologie: Untersuchung von STRs
  • Auswertung und statistische Beurteilung der Ergebnisse
  • DNA-Analyse-Datei
  • Abstammungsbegutachtungnach oben

2.3 Toxikologie (2-stündig)

Das Seminar "Forensische Toxikologie" zeigt die klassischen Arbeitsgebiete der forensischen Toxikologie auf, die die Analytik von Arznei- und Suchtstoffen in Biomatrices mit der toxikologischen Begutachtung zu verschiedensten Fragestellungen verknüpft (u.a. Postmortem-Toxikologie mit Todesursachenklärung, Fahrsicherheitsbegutachtung, Einsichts- und Steuerungsfähigkeit bei Beeinflussung durch Sucht- und Arzneistoffe bei Kriminalstraftaten, k.o.-Mittelbeibringung, Bewährungsuntersuchungen).
Es werden verschiedene Substanzklassen mit deren pharmakologisch-toxikologischen Eigenschaften sowie speziellen pharmakokinetischen Aspekten (u.a. Applikationswege, Wirkungseintritt und –dauer, Nachweisbarkeitsdauer) behandelt.
Rechtliche Grundlagen werden angesprochen.

Lernthemen des Seminars

  • Eignung verschiedener Asservate wie z.B. Blut, Urin, Mageninhalt zur Analyse bei verschiedenen Fragestellungen, Grundlagen der Analytik
  • Pharmakologie und Toxikologie verschiedener Substanzen bzw. Substanzklassen und deren Zubereitungen (Cannabinoide, Opiate, Ersatzmittel und Substitutionsmittel, Cocain, Amphetamine und Designerdrogen/Neue psychoaktive Stoffe), Pharmakokinetik, Erläuterung und Begründung für verschiedene Applikationswege, ggf. Abgrenzung der (illegalen) Verwendung als Droge vom Einsatz als Arzneimittel.
  • Pharmakodynamische und pharmakokinetische Charakterisierung von Substanzen und Substanzklassen, die als k.o.-Mittel geeignet sind.
  • Toxikologische Begutachtung bei Fragen zur Verkehrssicherheit und Einsichts- und Steuerungsfähigkeit, grobe Einordnung wichtiger rechtlicher Grundlagen (z.B. § 24a StVG, §§ 316/315c StGB, §§20/21 StGB, BtMG, NpSG).

2.4 Blutalkohol/Ethanologie (2-stündig)

Rechtsmedizinisch orientierte Vermittlung von Grundkenntnissen – in Ergänzung zur Vorlesung - zu den Themen:

  • Alkoholbildung und –entstehung, (natürliche) alkoholische Gärung, Alkoholgehalte in Getränken, Nahrungsmitteln, Arzneimitteln etc., "alkoholfreie" Getränke
  • Alkoholstoffwechsel
    • Resorption (eigentlich Absorption), Verteilung, Elimination von Ethanol, Widmark-Formel, geschlechtsbezogene Besonderheiten, Beziehung zwischen Dosis und Konzentration unter physiologischen und forensischen Bedingungen, Ethanolabbau, stündliche Abbauwerte, erhöhte Abbauwerte bei metabolischer Toleranz, biochemische Grundlagen des Ethanolmetabolismus, Alkoholberechnungen
    • Endogener Alkohol (Ethanol).
  • Begleitstoffe ("congeners", Fuselöle): Bildung, Gehalte/Spektren in Getränken etc., Bedeutung für Beurteilung von Nachtrunk, Art einer Alkoholaufnahme, Alkoholisierungsdauer, als Missbrauchsmarker/Indikator (Methanol, ggf. Aceton/Isopropanol), metabolische Besonderheiten, Intoxikationen (Methanol).
  • Alkoholwirkungen:
    • Beziehungen zwischen Konzentration und Wirkung, funktionelle Alkoholtoleranz, Beziehungen zwischen Phase des Alkoholstoffwechsels und Wirkung ("Anflutungswirkung"), Objektivierung von Alkoholwirkungen, Tests/forensische Blutentnahmeformulare (ärztliche Untersuchung und klinische Beurteilung), Differentialdiagnose alkoholischer Bewusstseinsstörungen, Rauschformen und Verläufe, Schuldfähigkeit (juristisch) resp. Steuerungsfähigkeit und Einsichtsvermögen (medizinisch),
    • Alkoholwirkungen und Straßenverkehr.
  • Beweismittel, Blutentnahme: Vorgehen bei der Blutentnahme, Fehlermöglichkeiten und Besonderheiten, speziell bei Leichen.
  • Nachweismethoden: Analytik unter forensischen Kriterien (2 verschiedene Methoden mit je 2 Einzelwerten und ungerundete Mittelwertsbildung, meist alkoholspezifische ADH- und ethanolspezifische Head-Space-GC-Methode), Besonderheiten klinischer Analytik, Begleitstoffanalytik, Atemalkohol (Analytik, Physiologie, Fehler- und Einflussmöglichkeiten).
  • Untersuchungen zur Pharmakokinetik von Ethylglucuronid (EtG)nach oben

2.5 Sexualdelikte (1-stündig)

Im Seminar "Sexualdelikte" werden die verschiedenen juristischen Straftatbestände, die unter dem Begriff Sexualdelikte (z.B. "Vergewaltigung") verwendet werden, erläutert. Im Weiteren wird auf das medizinische Vorgehen beim Umgang mit einem Opfer, die Erhebung der Anamnese und die Dokumentation der Verletzungen eingegangen. Die Spurensicherung wird erklärt und auf die arztrechtlichen Aspekte hingewiesen. Differentialdiagnostische Kriterien der Selbstbeibringung werden dargestellt.

Lernthemen des Seminars

  • Definition von Vergewaltigung
  • Vorgehen bei der Befragung des Opfers
  • Objektive und exakte Dokumentation der Verletzungen mit Fotodokumentation
  • Interpretation der Befunde und Darstellung der lebensgefährlichen Behandlung
  • Spurensicherung; z.B. Sicherung und Nachweisbarkeitsdauer von Spermien
  • Differentialdiagnose: Selbstbeibringung
  • Arztrechtliche Aspekte zur Schweigepflicht versus Anzeige bei der Polizei

2.6 Seminar Arztrecht (2-stündig)

Das Arzt-Patienten-Verhältnis findet nicht in einem rechtsfreien Raum statt, sondern es sind etliche juristische Rahmenbedingungen zu vergegenwärtigen. Die wichtigsten werden in diesem Seminar besprochen und anhand von Fallbeispielen in ihrer Praxisbedeutung diskutiert.

Lernthemen des Seminars

  • Patientenrechtegesetz vom 26. Februar 2013 (§§630a-h BGB) (https://www.gesetze-im-internet.de)
  • Kunstfehler
  • Aufklärung
  • Selbstbestimmungsaufklärung
  • Schweigepflicht
  • ggf. unterlassene Hilfeleistung, Garantenstellung

2.7 Thanatologie (2-stündig)

In Seminar "Leichenschau" soll das praktische Vorgehen im Rahmen der ärztlichen Leichenschau geübt werden. Die Erhebung und die Interpretation von wichtigen und relevanten Befunden sollen am praktischen Beispiel durchgeführt werden, so u.a. auch das Ausfüllen der Todesbescheinigung. Das theoretische Wissen aus der Vorlesung soll hierbei praktisch angewendet und vertieft werden.

Lernthemen des Seminars

  • Beherrschen der ordnungsgemäßen Durchführung der ärztlichen Leichenschau (praktisches Vorgehen, verwendete Utensilien, Dokumentation etc.)
  • Interpretation der bei der Leichenschau erhobenen Befunde
  • Wissen um rechtliche Grundlagen und ggf. drohende rechtliche Konsequenzen bei entsprechendem Fehlverhalten
  • Ausfüllen der Todesbescheinigungnach oben

Fachinformationen
Bestattungsgesetzt Bayern
Bestattungsverordnung Bayern

3. Praktikum

Im laufenden Semester werden zwei Hörsaalsektionen angeboten, davon muss ein Termin wahrgenommen werden, alternativ besteht die Möglichkeit, nachmittags am regulären Sektionsbetrieb teilzunehmen. Die Hörsaalsektionen finden im Walther-Straub Hörsaal der LMU (CAMPUS Innenstadt) statt.

Eingang über die Schillerstraße 53
Beginn 14.00 Uhr, Dauer ca. 1,5 Stunden

4. Prüfung

4.1 Zulassung zur Prüfung

Vorraussetzungen zur Zulassung zur schriftlichen Prüfung sind:

  • 5 von 6 Seminaren (unterschriftspflichtig)
  • eine Sektion (unterschriftspflichtig)

4.2 Form der Prüfung

Form der Prüfung: Klausur mit 27 Fragen-Multiple-Choice sowie 3 offenen Fragen (Gesamt 30 Fragen)

4.3 Inhalt der Prüfung

Inhalte aus Vorlesungen, Seminaren und Literatur (orientiert am Gegenstandskatalog)nach oben

5. Wahlfach

5.1 vier tägiges Wahlfachprogramm

Wir bieten ein 4 tägiges Wahlfachprogramm für Studierende der Medizinischen Fakultät an. Dieses Wahlfach beinhaltet Informationen über das gesamte Tätigkeitsfeld der Rechtsmedizin (DNA, Toxikologie, Medizin, Sektion, Gutachtentätigkeit, Biomechanik).

5.2 Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)"

Interdisziplinär veranstaltet von Gesundheitsreferat der LH München, Rechtsmedizin
Verantwortlich: PD Dr. S. Gleich, Prof. M. Graw und Mitarbeiter
Zeit und Ort siehe Aushang

6. Pflichtwahlseminar

6.1 Pflichtwahlseminar „Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)"

Interdisziplinär veranstaltet von Gesundheitsreferat der LH München, Rechtsmedizin
Verantwortlich: PD Dr. S. Gleich, Prof. M. Graw und Mitarbeiter

Pflichtwahlseminar „Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)"

6.2 Pflichtwahlseminar „Sterben – Tod – Leichnam – med., ethische u. rechtliche Aspekte im Spannungsfeld v. ärztlicher Betreuung u. Entscheidungen am Lebensende"

(findet nur im Sommersemester statt) Interdisziplinär veranstaltet von Palliativmedizin, Ethik der Medizin, Rechtsmedizin
Verantwortlich: Prof. Dr. med. O. Peschel

Pflichtwahlseminar „Sterben – Tod – Leichnam – med., ethische u. rechtliche Aspekte im Spannungsfeld v. ärztlicher Betreuung u. Entscheidungen am Lebensende"

6.3 Pflichtwahlseminar „Arztrecht“

(findet nur im Wintersemester statt)
Verantwortlich: Prof. Dr. med. O. Peschel

Pflichtwahlseminar „Arztrecht“


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