Institut für Rechtsmedizin
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Histologisches und immunhistochemisches Labor

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Im histologischen Labor des Instituts für Rechtsmedizin werden folgende Untersuchungen durchgeführt bzw. die hierfür notwendigen Präparate hergestellt:

Allgemeine Histologie

Myokarditis, HE-Färbung, 400-fachFür wissenschaftliche und forensische Untersuchungen werden Gewebeteile fixiert, zugeschnitten, in Einbettkassetten mittels eines Infiltrationsautomaten entwässert und je nach Art und Zustand des vorliegenden Gewebes und Fragestellung mit individueller Programmierung der Verweildauer über eine Alkoholverdünnungsreihe und Xylol in flüssiges Paraffin überführt. Anschließend werden die Materialien in Paraffin eingeblockt und gekühlt.

Mittels Schlitten- oder Rotationsmicrotomen werden von den Paraffinblöcken Gewebsstreifen mit einer Schichtdicke von 2-4 μ heruntergeschnitten, auf Glasobjektträger aufgelegt, in Wasserbädern gestreckt, in einem Wärmeschrank inkubiert und nach speziellen Färbeverfahren gefärbt.

Zur Anfärbung spezifischer Zellstrukturen stehen verschiedene Färbungen mit meist synthetischen Farbstoffen in verschiedenen Zusammensetzungen bzw. Lösungen zur Verfügung. Es kommen substantive, adjektive (mit oder ohne besondere Vorbehandlung), progressive und regressive, simultane und sukzedane Färbemethoden zur Anwendung, insbesondere die folgenden Routinefärbungen: Hämalaun-Eosin (HE), Elastica-van-Gieson (EvG), Berliner-Blau-Reaktion (Eisenfärbung), Perjodsäure-Schiff-Reaktion (PAS), Silberimprägnierung nach Gomori, Nissl-Färbung, von Kossa-Färbung, Kongorotfärbung nach Puchtler, Trichromfärbung nach Goldner, Luxol Fast Blue nach Kluwer-Barrera und die Ziehl-Neelsen-Färbung.

Für Lipidfärbungen, u.a. bei der Fragestellung nach Fettembolien der Lunge, sind am Kryostat (Rotationsmicrotom in einer bis zu -30°C gekühlter Kammer) Schnitte mit oder ohne Formalinfixierung möglich. Gewebeproben werden auf Metallträger aufgefroren, in 5-20 µ dicke Gewebsstreifen geschnitten und luftgetrocknet; sie werden dann mit einer Sudan- oder Ölrotlösung angefärbt.

Mit hygrophilem oder hygrophoben Einschlußmedium erhalten die gefärbten Schnittpräparate ihre dauerhafte Konservierung.nach oben

Untersuchung von Spuren & Abstrichen

Spermien im Scheidenabstrich, HE, 400-fach Im Rahmen der körperlichen Untersuchung von mutmaßlichen Gewaltopfern, in Einzelfällen jedoch auch von mutmaßlichen Tätern nach Sexualdelikten werden je nach Spurenlage Abstriche von Scheide, After, Mundhöhle und Penis asserviert, auf Objektträger ausgestrichen und luftgetrocknet. Auch im Rahmen von gerichtlichen Obduktionen werden im Bedarfsfall, z.B. bei Tötungsdelikten mit fraglichem sexuellen Hintergrund, derartige Abstriche asserviert.

Die Objektträger können mittels einer modifizierten HE-Färbung angefärbt und zum Nachweis von Spermien mikroskopiert werden. Die Abstriche und Abriebe werden ggf. im Anschluß daran einer DNA-Analyse unterzogen.

Immunhistochemische Untersuchungen

Hippocampus, GFAP, 400-fachAuch immunhistochemische Untersuchungen von formalinfixierten Gewebsproben können durchgeführt werden, vor allem mit der ABC- und der Labelled (Strept-) Avidin-Biotin-Methode (LSAB). Vereinfacht gesehen beruhen diese Nachweise auf einer relativ zeitaufwändigen Antigen-Antikörper-Reaktion. Vor allem wegen der kostenintensiven Primär-Antikörper kommen sie nur bei speziellen Fragestellungen zur Anwendung und werden verstärkt im Rahmen von verschiedenen Forschungsprojekten eingesetzt.

 

 

Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Bettina Zinka

Dr. med. Michael Schwerer

Fr. Birgit Övgüer/ MTA

 


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