Institut für Rechtsmedizin
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Forensische Radiologie_Routine

Abbildung 1:

Engstellen der Koronararterien. Darstellung mittels postmortaler CT-Angiographie

Abbildung 2:

Schädel-CT mit klassischen Einschuss(Pfeile links) - und Ausschussmerkmalen (Pfeil rechts)

 

Abbildung 3:

PMCTA – postmortale CT Angiographie. Darstellung des arteriellen und venösen Gefäßsystems

Abbildung 4:

3D-Darstellung einer durch einen Herzinfarkt bedingten Herzbeuteltamponade. Der Pfeil markiert das Brustbein. Der dahinterliegende Herzbeutel ist vollständig mit Kontrastmittel gefüllt und kommt prominent in der linken Brusthöhle zur Geltung.

Abbildung 5:

Dreidimensionale Rekonstruktion einer Impressionsfraktur des Schädels; stumpfe Gewalteinwirkung durch Schlag mit Baseballschläger.

Abbildung 6:

Gasembolie bei Tauchunfall. Vollständige Füllung des rechten Herzens mit Gas, welches durch den raschen Druckabfall beim Notaufstieg ausperlt und ausdehnt. Zahlreiche kleine Luftansammlungen in den Gefässen.

Abbildung 7:

Dreidimensionale Darstellung eines Zahnstatus des Unterkiefers (oben) und eine Schichtbildaufnahme (unten) zur Identifikation

Abbildung 8:

Aortendissektion (natürliche Todesart). Abdominale Darstellung der Aufspleissung der Gefäßwand bei Ruptur im Bereich des Aortenbogens.

Abbildung 9:

Ruptur einer Aortendissektion mit Darstellung der Rupturstelle (Pfeil) des Aortenbogens bei Morbus Marfan

Abbildung 10:

Mehrphasige postmortale CT-Angiographie (MPMCTA) mit arterieller (A), venöser (V) und dynamischer (D) Phase. Sukzessive Darstellung von arteriellem und venösem Gefäßsystem.

Abbildung 11:

MPMCTA. Darstellung einer arterio-cutanen Fistel der Arteria femoralis nach ärztlichem Eingriff

Abbildung 12:

Druckgesteuerte postmortale Angiographie (PCPMCTA) im Vergleich zu konventioneller arterieller PMCTA, rechts mit deutlich detaillierterer Gefäßdarstellung

Abbildung 13:

Druckgesteuerte postmortale Angiographie (PCPMCTA) im Vergleich zu konventioneller arterieller PMCTA, rechts mit deutlich detaillierterer Gefäßdarstellung

Abbildung 14:

PCPMCTA der Koronarien, hier der LAD mit septalen Ästen

Bildgebende Verfahren
for-abb-04Klinische bildgebende Verfahren sind zentrale Bestandteile für die Diagnostik von Erkrankungen und Verletzungen. Konventionelle Röntgenbilder, Ultraschalluntersuchungen, Computertomographie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) stellen Untersuchungsmethoden dar, die auch in der breiten Öffentlichkeit als moderne Verfahren wahrgenommen werden. Durch teils empfindlichere, teils präzisere Diagnosen haben diese Verfahren ebenfalls einen hohen forensischen Stellenwert, da sie die Aussagekraft und Nachvollziehbarkeit von rechtsmedizinischen Gutachten im Zusammenspiel mit klassischen Untersuchungsmethoden weiter verbessern.
Seit 2007 werden zusammen mit dem Institut für klinische Radiologie der LMU Forschungsprojekte zu rechtsmedizinisch-radiologischen Fragestellungen durchgeführt. Die Entwicklung auf diesem Gebiet war in den letzten Jahren von enormen Fortschritten und intensiver Forschungs- und Publikationstätigkeit mit steigender Tendenz geprägt. Die Anwendung für forensische Fragestellungen ist nahezu so alt wie ihre Entdeckung durch Wilhelm Conrad Röntgen im Jahr 1895. Die Entwicklung von Computertomographie und Kernspintomographie haben der Rechtsmedizin zahllose neue Untersuchungsansätze eröffnet, so dass diese beiden Untersuchungsverfahren nun im Mittelpunkt des Interesses stehen. Hierbei sind sowohl Untersuchungen an Lebenden (bspw. im Rahmen von Altersbestimmungen oder zur Detektion von Drogenkurieren) als auch an Verstorbenen Gegenstand von Forschung und Routine. . Besonderen Stellenwert hat hierbei die postmortale Computertomographie (PMCT), die ein nicht destruktives Untersuchungsverfahren ist und gleichzeitig eine umfassende, jederzeit wieder abrufbare Dokumentation des Zustandes eines Leichnams erlaubt.

Postmortale Computertomographie

Indikationen
Bei Tötungsdelikten ist eine möglichst detaillierte Spurensicherung entscheidend. Dazu gehört auch die Dokumentation des Zustandes des Leichnams mit möglichst minimal invasiven Untersuchungsmethoden, wofür das PMCT ideal geeignet ist. Die Lokalisierung von Fremdkörpern wie Projektilen und Splittern ist in der PMCT schneller und präziser möglich und bildet darüber hinaus die Grundlage zur weiteren Analyse von Schussrichtungen, Splitterverteilungen, Frakturformen, biomechanische Analysen, Einbettung in Tatortrekonstruktionen, 3D-Drucken und auch virtuelle Simulationen. Die generierten Datensätze sind häufig auch für Fragestellungen, die sich erst im Lauf eines Ermittlungsverfahrens ergeben eine wertvolle Grundlage, z.B. für nachträgliche Vermessungen, die an der Leiche dann nicht mehr möglich wären. Bei unbekannten Toten lassen sich zahlreiche Parameter erfassen, die für eine Identifizierung genutzt werden können. Bei Todesfällen von Kindern ist differentialdiagnostisch immer eine Misshandlung auszuschließen, wofür das PMCT die wegweisende Untersuchung ist. Aus diesem Grund werden alle verstorbenen Kinder mittels CT untersucht.
Bestimmte Todesursachen, die durch das Eintreten von Luft in Körperhöhlen oder Gefäße entstehen, können in der PMCT empfindlicher und präziser detektiert werden als bei einer Sektion. Diese Diagnosen, vor allem sog. Luftembolien und die sog. Luftbrust (Pneumothorax) sind insbesondere bei Stichverletzungen von großer Relevanz.
In Einzelfällen sind menschliche Überreste durch Brand, Fäulnis oder ausgedehnte Verletzungen bis hin zur Zerstückelung so verändert, dass eine nicht destruktive Untersuchungsmethode wie die CT angezeigt ist, Fremdkörper, einzelne Körperteile, medizinische Implantate und individualtypische Eigenschaften zu erfassen. Das gilt insbesondere für Fremdkörper, die eine Gefährdung der Untersucher darstellen können.
Darüber hinaus schafft die CT die Grundlage für anschauliche und nachvollziehbare Visualisierungen von relevanten Befunden, die für die juristische Bewertung von erheblicher Bedeutung sind. Empfohlen wird eine PMCT weiterhin beim Verdacht auf Behandlungsfehler, insbesondere bei invasiven Maßnahmen.

 

Ansprechpartner:

PD Dr. med. Florian T. Fischer
florian.fischer@med.uni-muenchen.de

Dr. med. Gina Bruch
gina.bruch@med.uni-muenchen.de

 

 


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