Kinderschutzgruppe

Aufbau und Unterstützung der Kinderschutzarbeit an Kliniken

im Rahmen des Bayerischen Gesamtkonzepts zum Kinderschutz

Das Kompetenzzentrum der Bayerischen Kinderschutzambulanz unterstützt alle bayerischen Kliniken in der medizinischen Kinderschutzarbeit.

Ein Ergebnis des Projektes…

…war, dass die Kinderschutzgruppen sowohl von fachkompetenter Beratung in Bezug auf die Fallarbeit (sowohl zur kinderschutzmedizinischen Bewertung der Befunde sowie zum Vorgehen im Einzelfall) wie auch von struktureller Unterstützung profitieren.

Mit der Unterstützung des bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales kann die Bayerische Kinderschutzambulanz (BKSA) deshalb in der laufenden Projektphase folgende Angebote machen:

1.

remapp.de
Ein kostenloser konsiliarischer Onlinedienst für Ärztinnen/Ärzte und Jugendamtsmitarbeiter/innen in Bayern bei Fragen zum Kinderschutz mit der Möglichkeit von zeitnahen Live-Videokonferenzen mit Experten aus dem Bereich.

2.

Uns ist ein persönlicher Kontakt zu den Kinderschutzgruppen in den Kliniken wichtig. Neben Beratungen vor Ort oder per Videokonferenz zu einzelnen Themen oder konkreten Fällen bieten wir z. B. Vorträge zu Kinderschutzmedizin für die Kliniken, Supervisionen für die Kinderschutzgruppe (Fall- oder Organisationssupervision), Informationen zur Finanzierung der medizinischen Kinderschutzarbeit und Unterstützung bei der Erstellung von Kooperationsvereinbarungen mit dem Jugendamt an.

Um die Arbeit kontinuierlich zu verbessern und die weiteren Bedarfe der Kliniken im medizinischen Kinderschutz zu erfassen, bitten wir die Kliniken uns anonymisierte Daten zu ihrer Arbeit zur Verfügung zu stellen. Diese werden wissenschaftlich ausgewertet und dienen als Grundlage für strukturelle Verbesserungen im Gesundheitswesen und in der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt.

Frau Manjgo und Frau Dr. Zeh stehen unter pia.manjgo@med.uni-muenchen.de und julia.zeh@med.uni-muenchen.de gerne persönlich zur Verfügung.

Die Aufgaben einer Kinderschutzgruppe sind komplex

Mindmap Arbeitsbereiche einer Kinderschutzgruppe: Ansicht vergrößern!

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Konkret stellen wir Ihnen aus allen Arbeitsbereichen einer KSG Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Diese dürfen unter Angabe der Quelle frei benutzt werden.

Fallarbeit

Hier finden sie Formulare, die bei der täglichen Kinderschutzarbeit nützlich sein können: Schemata zu Befunddokumentation für Ärzte und Pflegekräfte sowie weitere Vorlagen rund um den stationären Aufenthalt. Dazu gehören auch Vorlagen für die Meldung beim Jugendamt und zur Dokumentation von Fallkonferenzen.

Kinderschutzorganisation (Infrastruktur)

Da Kinderschutzfälle zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen und häufig Unsicherheit besteht über das weitere Vorgehen, lohnt es sich Verantwortlichkeiten und Handlungsanweisungen klinikintern abzustimmen und für Jeden zugänglich zu hinterlegen.

Vernetzung

Erfolgreicher Kinderschutz gelingt nur im multidisziplinären Team. Je besser man sich kennt und weiß, wie die anderen Berufsgruppen arbeiten, desto zufriedenstellender und unkomplizierter laufen die Fälle für die Patienten, ihre Familien und die Kliniker. Einige Kliniken haben Kooperationsvereinbarungen mit Jugendämtern, was die Zusammenarbeit erleichtert. Daher haben wir Beispiele für Kooperationsvereinbarungen hinterlegt

Finanzierung

BfArM - OPS

Qualifikation

• Fortbildungsakademie (fortbildungsakademie-im-netz.de)

Öffentlichkeitsarbeit

Hilfreich sein kann auch ein Flyer, der entsprechend dem Branding Ihrer Klinik gestaltet ist und den Eltern einen Überblick über Aufgaben und Ansprechpersonen der KSG bietet.

Selbstfürsorge

Bei Bedrohungen im Rahmen Ihrer kinderschutzmedizinischen Arbeit gibt es weitere Informationen unter „Sonderbereich Drohungen oder Gewalt“ weiter unten.
Supervisionen gehören im Rahmen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zu den zu finanzierenden Aufgaben: Nachfragen bei der Klinikleitung.

Supervisoren sind zu finden unter: www.dgsv.de oder www.supervisorenregister.de

Evaluation

Zur Dokumentation Ihrer Kinderschutzarbeit und um uns eine valide Datengrundlage für künftige Verbesserungen zu geben, stellen wir ihnen hier eine einheitliche Vorlage zur Dokumentation Ihrer Fälle zur Verfügung.
Für alle bayerischen Kliniken werden die von Ihnen erhobenen Kinderschutzdaten datenschutzkonform 2 x jährlich durch die BKSA abgefragt.

Sonderbereich Drohungen gegen Mitarbeiter einer Kinderschutzgruppe, bzw. gegen Mitarbeiter, die im Rahmen der Abklärung einer KWG mit der Familie befasst sind.

Sonderbereich Drohungen und Gewalt gegen Mitarbeiter einer Kinderschutzgruppe, bzw. gegen Mitarbeiter, die im Rahmen der Abklärung einer KWG mit der Familie befasst sind
Klinische Kinderschutzarbeit findet häufig mit Eltern in psychischen Krisensituationen statt. Die Gefahr einer Eskalation ist gegeben. Meist kann die psychische Dekompensation belasteter Eltern durch entsprechend sensible Gesprächsführung verhindert werden. Manchmal gelingt dies allerdings nicht und es resultiert eine Bedrohung oder tatsächliche Gewalt gegen Mitarbeiter daraus.

Es gibt in Deutschland kaum Daten hierzu. Lediglich für Rettungsdienste oder Notaufnahmen gibt es Erfassungen und schützende Handlungsplanungen bis hin zu Wachdiensten.
Wir möchten mit diesem Fragebogen erstmalig in Deutschland Daten für eine systematische Erfassung in Bezug auf Drohungen oder Gewalt gegen Mitarbeiter im medizinischen Kinderschutz erheben.
Sollten Sie von Drohungen oder Gewalt im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Klinik im Zusammenhang mit einer Abklärung bei Kindeswohlgefährdung betroffen sein, bitten wir Sie folgenden Fragebogen ausgefüllt an uns zu schicken. Bei weitergehenden Fragen können Sie auch Kontakt mit Fr. Manjgo unter pia.manjgo@med.uni-muenchen.de aufnehmen.

Institutionelles Schutzkonzept

Der GBA hat am 16.Juli 2020 seine Richtlinie über grundsätzliche Anforderungen zum QM für Einrichtungen geändert. Daraus ergibt sich, dass alle Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche versorgen, sich gezielt mit der Prävention von und Intervention bei (sexueller) Gewalt und Missbrauch (Risiko- und Gefährdungsanalyse) befassen müssen, sprich: ein institutionelles Schutzkonzept haben müssen.

• Original Beschlusstext: Beschluss (g-ba.de)
• Die Pressemitteilung zum Beschluss: Pressemitteilung (g-ba.de)
• Stellungnahme der DGKiM zum Beschluss des GBA zu Schutzkonzepten vom 10.6.203

Ein best practise Beispiel aus den Saarland:www.uniklinikum-saarland.de

Aktuelles

Jahrestagung der DGKiM am 3. und 4.5.2024 in Berlin

Qualitätszirkel der Kinderschutzgruppen

Regionaltreffen bayerischer Kinderschutzgruppen in den Jahren 2023 und 2024 finden statt in 7 Regionen Bayerns.

Unser Ziel

Allen Kindern, die in bayerischen Kliniken behandelt werden, steht für ihre kinderschutzmedizinische Betreuung ein qualifiziertes und finanziertes Team (Kinderschutzgruppe) zur Verfügung!